KlinStrucMed Projekte in Entwicklungsländern

Thanks for attending our meeting. It was successful without internet challenges. The medical students are really committed and that’s encouraging. My team surprised me by them all coming. The students are able to get a feel of obstetric care in our settings. And I think I appreciate how SOPs might change the situation.“ Mit diesen Worten kommentierte Dr. Jerome, der Chefarzt des St. Francis Hospital in Mutolere in Uganda, unser erstes gemeinsames Meeting in persona vor Ort. Für mich, als Doktorandin des KlinStrucMed Programms der Medizinischen Hochschule Hannovers, war dies das größte Lob, dass ich hätte bekommen können, und es rührte mich zutiefst.
Aber worum handelt es sich bei unserem Projekt genau? Welche Bedeutung hat die Entwicklungshilfe für das KlinStrucMed Programm der Medizinischen Hochschule Hannover? Und was kann ich als Doktorandin von dieser Arbeit mitnehmen?
Das Konzept unserer Kooperation mit dem Departement of Gynecology and Obstetrics des St. Francis Hospitals ist die Etablierung von Standards für reguläre Abläufe und Notfallsituationen in der Geburtshilfe durch die Einführung eins Qualitätsmanagements mit Handlungsanweisungen, sogenannten SOPs. Diese SOPs werden von mir als Doktorandin zunächst entworfen. Die Themen sind vielfältig und reichen von Notkaiserschnitt und Wochenbettfieber bis zu Postpartaler Blutung. Im Rahmen von Zoom Meetings werden meine Entwürfe in Zusammenarbeit mit den ugandischen Hebammen und Ärzten und den Betreuern meiner Doktorarbeit modifiziert und an die Verhältnisse vor Ort angepasst. So soll ermöglicht werden, dass die Arbeit der Hebammen und sekundär auch der Ärzte, auf einem höheren Standard erfolgt. Um dies langfristig zu etablieren, werden nicht nur standardisierte Handlungsanweisungen entwickelt, sondern Beispielsituationen in Rahmen von Falltrainings geübt – sowohl über Zoom als auch in einem Training vor Ort.
Das Ziel unserer Studie ist es, zu untersuchen, ob es möglich ist ein solches Qualitätsmanagement für reguläre Abläufe und Notfälle in der Geburtshilfe in einem ugandischen Krankenhaus zu etablieren. Wir wollen herausfinden, ob es möglich ist, das Personal, in dem Fall der Hebammen und Ärzte, über Online-Meetings zu schulen und dessen Kompetenz auf einem standardisierten Level langfristig zu versammeln. Ein Erfolg der Studie würde bedeuten, die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern online zu verbessern, also Entwicklungshilfe zu leisten, ohne vor Ort sein zu müssen. Dies wäre revolutionär!
Ich selbst bin seit einigen Tagen aus Uganda zurück und habe noch längst nicht alle Eindrücke verarbeitet. Der letzte Monat verging wie im Flug. Jeder Morgen begann um etwa 8 Uhr im Duty Room der Hebammen. Nach einem kurzen Gebet übergab die Nachtschicht routiniert mit müden Augen alle Ereignisse der letzten Nacht an die Frühschicht. Es folgte eine Visite in Begleitung einem der Ärzte, Dr. Jerome oder Dr. Bahati. Ich, als Studentin, konnte mich entscheiden, ob ich den Tag an der Seite der Hebammen im Kreißsaal oder gemeinsam mit den Ärzten im OP verbringen wollte. Von einfachen Tätigkeiten, wie Katheter ziehen, Untersuchungen bis zu Anamnese und Assistenz bei Kaiserschnitten und Laparoskopischen Eingriffen, war ich stets willkommen. Sowohl Ärzte als auch Hebammen legen sehr viel Wert darauf, ihr Wissen an die Schüler und Assistenten weiterzugeben und das jede Tätigkeit korrekt ausgeführt wird. Feedback ist das A und O. Immer wieder wurde auf unsere SOPs verwiesen, die überall an den Wänden hingen. Die Motivation des Personals den Patienten eine hoch standardisierte Versorgung zu bieten und der Anspruch an sich selbst, machte mich oft sprachlos.
Ich konnte jeden Tag beobachten, wie unsere Arbeit Früchte trug – ob durch die große Resonanz in meinen Meetings oder die praktische Umsetzung der SOPs im Arbeitsalltag. Für mich ein voller Erfolg!
Dank des KlinStrucMed Programms wurde mir als Studentin ermöglicht meine Kompetenz in der Forschung zu verbessern, klinische Erfahrung zu sammeln und vor allem die internationale Reichweite der MHH mitzugestalten. Ich kann dieses Programm jedem ans Herz legen, der nicht nur einen Doktortitel anstrebt, sondern auch etwas in der Welt bewirken will.

ar, tu, lk

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