Plan, do, check, act – Ein Einblick in die Welt des Qualitätsmanagements

Qualitätsmanagement – vielen Leuten mag dies als ein eher trockenes Thema erscheinen, doch was verbirgt sich hinter dem Begriff?
Für die klinische Forschung ist eine Auseinandersetzung mit diesem Thema in jedem Fall unverzichtbar. Schließlich muss Forschung Qualitätsstandards einhalten, um reproduzierbare Ergebnisse hervorzubringen und deren Einhaltung müssen wir kontrollieren. Gerade in der Medizin ist dies besonders wichtig, da die Ergebnisse dessen, was heute Forschung ist, eines Tages Anwendung an Patient*innen erfahren werden.
Auch wir KlinStrucMed-Kollegiat*innen werden als Forschende mit diesem Thema konfrontiert. Für die meisten von uns ist dies eine neue Erfahrung. Wir haben zwar im Studium vielleicht schon mal davon gehört, doch da dies für die meisten von uns die erste Arbeit in der Forschung darstellt, ist es auch das erste Mal, dass wir es wirklich anwenden müssen. Uns stellt sich also die Frage: Was ist Qualitätsmanagement eigentlich genau?
Für Qualitätsmanagement gibt es verschiedenste Konzepte, das bekannteste ist sicherlich der sogenannte Deming-Zyklus mit seinen 4 Komponenten plan, do, check und act. Konkret heißt dies, dass man erst einen Plan aufstellt (plan) und diesen dann ausführt (do). Während der Ausführung wiederum überprüft man, ob der Plan funktioniert (check) und handelt, indem man diesen anpasst (act).
Dankenswerter Weise werden wir Kollegiat*innen des KlinStrucMed-Programmes nicht vollends ins kalte Wasser geworfen. Alle Projekte haben schon im Vorhinein ein Konzept und somit einen ersten Plan. Auch eine erste Überprüfung hat bei der Auswahl der Projekte durch die Programmkommission bereits stattgefunden. Aber damit hört es ja nicht auf und so individuell unsere Promotionen sind, so individuell gestaltet sich auch unser Qualitätsmanagement im weiteren Verlauf.
Am deutlichsten zeigt sich dies sicherlich an einem der diesjährigen Projekte, dem Hebammenaustausch mit Uganda. Bei diesem geht es nicht nur darum, Qualitätsmanagement im Rahmen der Projektarbeit zu integrieren, sondern explizit darum, ein eigens für dieses Austausch entwickeltes Qualitätsmanagementprogramm zu etablieren.
Aber auch unsere anderen Projekte verlangen nach einem kontinuierlichen Qualitätsmanagement. Da ist zum einen die Sicherstellung, dass Patientendaten sorgsam pseudonymisiert werden, damit sie sich nicht zuordnen lassen und Sicherheitslücken zu erkennen und zu schließen. Zum anderen sind da in vielen Projekten unsere Fragebögen: Wir entwickeln sie, müssen sie aber auch regelmäßig anpassen, wenn wir feststellen, dass einige Fragen doch nicht zu unseren Projekten passen, oder wenn wir noch weitere Informationen benötigen. Am Ende müssen wir auch noch darauf achten, dass wir unsere Forschungsdaten gewissenhaft und nach einheitlichen Standards erheben und mögliche Fehlerquellen schnellst möglich minimieren.
Und dann gibt es noch die ganz unvorhergesehenen Aspekte: Etwa, dass man wegen des SARS-CoV-2 eine zweiwöchige Quarantäne aussitzen muss und plötzlich feststellt, dass der eigene Projektplan stark auf die eigene Präsenz an der MHH ausgerichtet war. Dann wird ein neuer Plan gebraucht, damit die Qualität nicht leidet. Bei Gelegenheit kann man direkt darüber nachdenken, wie so etwas beim nächsten Mal leichter vonstattengehen könnte.
All diese Dinge sind Qualitätsmanagement und für uns alle alltäglicher, als die graue Theorie den Anschein erweckt. So lässt sich zum Abschluss denn nur eines sagen:
Qualitätsmanagement – Ein wichtiges und eigentlich einfaches Thema, das man keinesfalls unterschätzen sollte.

/tb, ek, l-cs

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